NOTRUF 122

Feuerwehrjugend

Mit der Feuerwehrjugend wird der Fortbestand des freiwilligen Feuerwehrwesens langfristig gesichert. Viele Feuerwehren rekrutieren ihren Nachwuchs hauptsächlich aus der Feuerwehrjugend, sichern dadurch ihren Fortbestand und leisten dabei auch wertvolle Jugendarbeit.

Die Freiwilligen Feuerwehren mit ihrer jahrzehntelangen Tradition können nur dann getrost in die Zukunft blicken und ihre Aufgaben für das allgemeine Wohl erfüllen, wenn sie sich ihren Nachwuchs sichern, indem sie sich frühzeitig um die Jugend bemühen und sie für das Feuerwehrideal begeistern.

Die Nachwuchssicherung ist das hauptsächliche und glaubhafte Motiv für die Jugendarbeit in den Freiwilligen Feuerwehren, nicht etwa die Hoffnung, die bereits tote Jugendbewegung alten Stils durch eine neue Jugendbewegung ersetzen zu können. Immer mehr erkennen auch die verantwortlichen Feuerwehrfunktionäre, dass die humanitären Ideale unserer Gemeinschaft nur durch Heranführen der Jugend bewahrt und gesichert werden können.

Durch die Bezeichnung „Feuerwehrjugend“ wird unterstrichen, dass die Jugendgruppen eine reine Nachwuchsorganisation der Freiwilligen Feuerwehren sind. Dadurch werden auch etwaige Befürchtungen entkräftet, die Feuerwehrjugend könne eine Konkurrenz für bestehende Jugendorganisationen, egal welcher Richtung, sein.

Die Feuerwehrjugend ist auch keine „Feuerwehr der Jungen“ parallel zu einer "Feuerwehr der Alten". Als Bekleidung wird bei Jung und Alt eine Dienstkleidung verwendet, die Feuerwehrjugendleistungsbewerbe sind wie bei den Erwachsenen bundeseinheitlich geregelt, ebenso wurden die Abzeichen vereinheitlicht. Anfangs hatte die feuerwehrfachliche Jugendausbildung ein starkes Übergewicht, heute halten sich feuerwehrfachliche und allgemeine Jugendarbeit die Waage.

Die Feuerwehrjugendführer sind dem Feuerwehrkommandant für ihre Tätigkeit ebenso verantwortlich wie etwa Zugs- und Gruppenkommandanten oder die Zeug- und Fahrmeister.

Die Angehörigen der Feuerwehrjugend werden nicht für den unmittelbaren Einsatz ausgebildet, sie dürfen auch nicht für Einsatzaufgaben herangezogen werden, da wir überzeugt sind, dass junge Menschen zwischen 10 und 15 Jahren noch nicht verantwortliche Aufgaben im Einsatzbereich übernehmen können.

Den Mitgliedern der Feuerwehrjugend werden Kenntnisse vermittelt, die später als Grundlage für die Feuerwehrausbildung im aktiven Dienst dienen. Die Jugendgruppe wird also der Feuerwehr anfangs keine unmittelbare Stärkung der Einsatzbereitschaft bringen, die Zinsen dieser mühevollen Arbeit zählen aber längstens dann, wenn die ersten Mitglieder der Feuerwehrjugend in den Aktivdienst überstellt werden.

Wesentlich ist die Zusammenführung des theoretischen Wissens der Feuerwehrjugend mit der praktischen Erfahrung der Feuerwehrmitglieder. Die Jugendarbeit darf nicht mit der Überstellung in den Aktivdienst enden!

Feuerwehrideal für unsere Jugend

Es ist ein interessantes Phänomen, dass die Jugendarbeit in der Feuerwehr Erfolge gerade in einer Zeit aufweisen kann, in der andere Organisationen um ihren Fortbestand bangen müssen. Der Feuerwehr kommt dabei zugute, dass in ihr jeder junge Mensch ohne Ansehen des Standes, der Religion und der politischen Herkunft und Überzeugung seinen Platz findet und dass diese „Ungebundenheit“ für viele Eltern mit ein Grund ist, ihr Kind der Feuerwehrjugend anzuvertrauen.

Wenn wir bereits von den jungen Menschen Leistungen verlangen und ihnen lösbare Aufgaben übertragen, werden sie auch bereit sein, sich ausbilden zu lassen und dafür Zeit aufzubringen. Schließlich sollen die jungen Menschen in der Feuerwehrjugend nicht nur lernen, mit Feuerwehrgeräten umzugehen, sondern alle jene „Feuerwehrtugenden“ anzueignen, die sie als aktive Feuerwehrmitglieder dringend brauchen: Kameradschaft, Wille zu Qualität und zu Leistung, arbeiten, ohne dafür finanziell belohnt zu werden, Mühe auf sich nehmen, weil man an der Not des Nächsten nicht vorbeigehen kann. In dieser erzieherischen Richtung liegt auch die Basis für eine kontinuierliche Weiterentwicklung der NÖ Feuerwehrjugend.

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