Fünf Kameraden der FF Kilb waren diesen Freitag bis Sonntag zu Besuch in der Partnergemeinde Kirtorf. Im Ortsteil Heimertshausen wurde ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug in den Dienst übernommen.
Kommandant HBI Jürgen Pitzl überbrachte unseren deutschen Freunden die besten Glückwünsche und ein kleines Geschenk.
Am Samstag besichtigten die Kilber Feuerwehrmänner ein im Bau befindliches Feuerwehrhaus in Alsfeld, sowie das Depot der FF Marburg. Abschließend ging es noch in das Michael Schumacher Museum.
Anbei ein Pressebericht aus Kirtorf:
Heimertshausen (pw). Ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank wurde am Freitagabend im Kirtorfer Ortsteil Heimertshausen offiziell in Dienst gestellt. Es löste ein 31 Jahre altes Feuerwehrauto ab und soll in den nächsten 30 Jahren nicht nur für die Sicherheit der Kirtorfer Bürger sorgen. Wie Stadtbrandinspektor Heino Becker informierte, wurde das Fahrzeug in den Katastrophenschutzzug der Stadt Kirtorf aufgenommen und kann damit im ganzen Bundesgebiet bei Katastrophen eingesetzt werden. Die Investitionskosten für das sogenannte TSF-W beliefen sich auf rund 88.000 Euro, davon übernahm das Land Hessen die Kosten des Fahrgestells in Höhe von 36.000 Euro. Die Stadt Kirtorf bezahlte den Aufbau mit Kosten in Höhe von 47.000 Euro sowie die Kosten für die Beladung in Höhe von 5.000 Euro.
Zur Ausstattung des Tragkraftspritzenfahrzeugs zählt ein Tank mit 900 Litern Löschwasser, eine pneumatisch-elektrischer Lichtmast mit 4 LED-Scheinwerfern, ein Stromerzeuger, eine Heckwarneinrichtung sowie ein besonderes Wechselfach. In dem Fach können je nach Anforderung verschiedene Einsatzgeräte eingebracht werden, beispielsweise Ölbindemittel, eine Tauchpumpe oder Ausrüstung zur Waldbrandbekämpfung. Produziert wurde das Fahrzeug von einer Brandschutzfirma aus Görlitz, welche die örtlichen Belange der Feuerwehr berücksichtige. „Das ist keine Massenware vom Band“, umschrieb Kirtorfs Stadtbrandinspektor. Allerdings hob er hervor, dass in Stadtallendorf zwei ähnliche Fahrzeuge angeschafft wurden und dahingehend kooperiert wurde. „So wurde viel Planung erspart“, sagte Becker. Aus seiner Sicht wurde mit dem Fahrzeug alles realisiert, was für die Stadt Kirtorf notwendig ist. „Das ist definitiv kein Spielzeug, das ist ein Arbeitsgerät für die Sicherheit der Bürger“, so Becker. Er hob hervor, dass der örtliche Feuerwehrverein und die Jagdgenossenschaft das Stromaggregat für das Fahrzeug beschafften. Von einem „Wahnsinnstempo“ sprach der Stadtbrandinspektor bei der Zusammenarbeit mit Bürgermeister Ulrich Künz. „Respekt an unseren Bürgermeister, wenn es um etwas geht, läufts“, dankte der Stadtbrandinspektor. Wie er schilderte, soll es demnächst in Ober-Gleen und Kirtorf weitere Neuanschaffungen geben. „Mit den Fahrzeugen können Menschenleben gerettet und Sachwerte geschützt werden“, so Kirtorfs Stadtbrandinspektor.
Heimertshausens Wehrführer Jörg Engel sprach bei der Übergabe von einem weinenden Auge, da mit der Neubeschaffung das erste Feuerwehrauto des Dorfes ausgemustert wurde. „Eine kleine Ära geht heute Abend zu Ende“, so Engel. Er sprach bei der Technik des neuen Fahrzeugs von einem Quantensprung. „In den letzten dreißig Jahren hat sich einiges verändert, gerade im Hinblick auf die Beleuchtung merkt man einen Unterschied wie Tag und Nacht“, sagte der Wehrführer. Bürgermeister Ulrich Künz hob in seiner Rede hervor, dass der städtische Plan für die Entwicklung und den Bedarf der Feuerwehr die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs deutlich machte. „Die Unterstützung der Feuerwehr hat einen hohen kommunalpolitischen Stellenwert“, ergänzte er dazu. In Kirtorf habe man laut Künz keine Probleme den Brandschutz in allen Ortsteilen sicher zu stellen, derzeit würde es keine Bestrebungen für die Zusammenlegung von Einsatzabteilungen geben. „Entsprechende Haushaltsmittel werden immer zur Verfügung gestellt“, so Künz. Wie er sagte, sind immer die richtigen Vertreter in die feuerwehrpolitischen Ämter Kirtorfs gewählt worden. „Diese haben es immer versanden, in fachlicher Weise die Notwendigkeit von Investitionen aufzuzeigen“, so der Bürgermeister. Lektorin Sindy Hering-Becker sprach zur Indienststellung des Fahrzeugs einen Segen und sagte: „Die Freiwillige Feuerwehr hat eine Schutz- und Hilfsfunktion in der Gemeinde, sie setzt sich für den Dienst am Mitbürger ein“. Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland hob in seinem Grußwort hervor, dass für die Fahrzeugbeschaffung eine kontinuierliche Zusammenarbeit gefragt war. Ortsvorsteher Karl-Heinz Semmler stellte in seinem Grußwort klar, dass die Feuerwehrleute im Ort das neue Fahrzeug für ihre starke Ausbildung verdient haben. Die aus Niederösterreich angereisten Feuerwehrkameraden von Kilb und Kettenreith überbrachten ebenfalls Grußworte und Präsente.
Im Rahmen der Fahrzeugübergabe wurde Dieter Ruppert zum Ehrenstadtbrandinspektor ernannt. Er war viele Jahre Wehrführer in Ober-Gleen, stellvertretender Stadtbrandinspektor und Stadtbrandinspektor. Mit zwei Punkten blickte er humorvoll auf seine Amtszeiten zurück: „Es war gut, dass immer der gleiche Bürgermeister im Amt war und ich habe mich immer soweit an die Gesetze gehalten, dass es zum Wohl der Bevölkerung und der Feuerwehr war“. Eine Ehrung erhielt auch die in Heimertshausen ansässige Firma Zarges-Graf. So überreichte Dr. Sven Holland die Plakette „Förderer der Feuerwehr“ an Sascha und Melanie Zarges-Graf für ihr Engagement in der Feuerwehr. Nicht nur die Mitarbeiter des Unternehmens werden für Ausbildung und Einsätze freigestellt, sondern auch die Geschäftsführung ist im aktiven Feuerwehrdienst. Sascha Zarges-Graf sagte zur Ehrung: „Wir machen Feuerwehr aus Spaß und Leidenschaft, dass hängt maßgeblich mit den Kameraden zusammen“.